Genitalbeschneidung ist schwere Körperverletzung
Ein wichtiges Thema auf dem DGGG-Kongress ist die medizinische Versorgung von Migrantinnen mit Genitalverstümmelungen, erklärt Dr. Werner Harflinger, Gynäkologe aus Mainz, im esanum Interview. Er hat dazu praktische Erfahrungen in einer Entbindungsstation in Äthiopien gesammelt.
Ein wichtiges Thema auf dem DGGG-Kongress ist die medizinische Versorgung von Migrantinnen. Hier kommen völlig neue Herausforderungen auf Frauenärzte zu. Dazu gehören Krankheiten, die nicht allen Ärzten vertraut sind, sowie Kommunikationsprobleme. Ein besonderes Problem sind Genitalverstümmelungen, erklärt Dr. Werner Harflinger, Gynäkologe aus Mainz, im esanum Interview. Er hat eigene praktische Erfahrungen mit dem Thema in einer Entbindungsstation in Äthiopien gesammelt, die von Deutschen errichtet wurde und fordert: Weitere Verstümmelungen hier in Deutschland müssen verhindert werden.
- 8.000 Mädchen werden jährlich weltweit genital verstümmelt
- in Deutschland leben 65.000 Frauen, die dieses Schicksal teilen
- Behandlung von Flüchtlingsfrauen muss medizinisch und psychologisch erfolgen
- Genitalverstümmelung hinterlässt schwere und unauslöschliche Traumata
- beschnittene Frauen haben Probleme beim Geschlechtsverkehr
- hinzu kommen Stuhl- und Harninkontinenzprobleme
- Aufgabe der Ärzte ist es, ihnen eine normale Entbindung zu ermöglichen
- sowie Rekonstruktionsoperationen vorzunehmen
- die Inkontinenz ist zu behandeln
- weitere Verstümmelungen in Deutschland müssen verhindert werden