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Endometriose – den Schmerz ernst nehmen

Patientinnen, die an Endometriose leiden, haben oft eine lange Schmerzkarriere hinter sich und fühlen sich in ihrem Leiden oft nicht ernst genommen. Schauspielerin Amy Schumer berichtet über ihren Leidensweg.

Schmerzymptome der Endometriose oft bagatellisiert

Endometriose: Die "einsame" Erkrankung

Die Emmy-Gewinnerin Amy Schumer, bekannt aus Filmen wie "I Feel Pretty" oder "Dating Queen", spricht offen über ihre Erfahrungen mit Endometriose. Sie beschreibt die Krankheit als einsam – deshalb, weil sie sich mit ihren jahrzehntelang bestehenden Schmerzen von vielen Ärzten und ihrem Umfeld nicht ernstgenommen fühlte. Beckenschmerzen werden bei Frauen oft für normal gehalten und das Leiden wird als dramatisch erlebt, so die Schauspielerin. 

Das Resultat: die Krankheit wird häufig erst verzögert erkannt. So auch bei Frau Schumer. Sie unterzog sich schließlich im Jahr 2021 einer Hysterektomie und einer Appendektomie, was zu einer sofortigen Besserung führte. "Ich fühle mich wie ein neuer Mensch", sagt Schumer.

Etwa 10% aller Frauen von der Krankheit betroffen

So wie Frau Schumer geht es vielen Millionen Frauen weltweit. Sie fühlen sich missverstanden und werden als hysterisch, hypochondrisch oder dramatisch abgetan. Das Problem: die Krankheit wird oft unterschätzt und nicht diagnostiziert.

Es fehlt an Awareness für diese chronische Erkrankung, obwohl weltweit etwa 10% aller Frauen im gebärfähigen Alter betroffen sind. Die meisten erhalten die Diagnose in ihren 30er- oder 40er-Jahren – oft nach jahrzehntelangen Schmerzkarrieren. 

Chronische Schmerzen unterbinden

Dass chronische Schmerzen nicht normal sind, sollte eigentlich jedem bewusst sein. Und doch wird das Leiden bei Frauen oftmals als natürlich und zum Zyklus zugehörig abgetan. Doch Lebensqualität beeinträchtigende Schmerzen sind bei niemandem akzeptabel. Endometriose-Patientinnen leiden häufig an Schmerzen im Becken, beim Wasserlassen oder Stuhlgang sowie Blutungen, Übelkeit und Fatigue. Auch ungewollte Kinderlosigkeit gehört zum Krankheitsbild dazu. 

Endometriose abklären und ausschließen

Bei chronischen Beschwerden sollte daher unbedingt auch an eine Endometriose gedacht werden. Es ist wichtig, die Symptomatik ausführlich abzuklären und den Verdacht zu bestätigten oder auszuschließen. Nur so lässt sich eine Therapie frühzeitig einleiten und die Symptome behandeln. Eine Schmerzanamnese kann dabei erste Hinweise geben. 

Fazit für die Praxis: Schmerzen aktiv lindern

Sie können eine aktive Rolle dabei spielen, die lange Schmerzkarriere Ihrer Endometriose-Patientinnen zu vermeiden oder zu verkürzen. Chronische Schmerzen gehören nicht zum Frausein oder zum Zyklus dazu. Etwa jede zehnte Frau in Ihrer Praxis leidet an Endometriose – das ist mehr, als man vielleicht vermutet.
 

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