Bessere Diagnostik von Eierstockkrebs durch Dopplersonografie? Logo of esanum https://www.esanum.de

Diagnostik des Ovarialkarzinoms: Dopplersonografie zur Risikoeinschätzung

Kann die sonografische Klassifikation in nur zwei Kategorien die Dignität suspekter ovarieller Befunde vorhersagen?

Optimale Diagnostik und Therapie durch Dopplersonografie

Schwierige Bewertung ovarieller Raumforderungen

Die meisten Formen von Eierstockkrebs zählen zu den gutartigen Zysten, Endometrioseherden oder reifen zystischen Teratomen, die selten maligne Ovarialtumore sind. Falls eine ovarielle RF aber nicht in diese klassische Kategorie fällt, kann die Risikobewertung, ob es sich nun um bösartige Tumoren handelt oder nicht, erschwert sein. Insbesondere, wenn noch kein Anzeichen einer Metastasierung vorliegt (Aszites, peritoneale Filiae). Inwieweit diese isolierten nicht-klassischen Läsionen durch die Dopplersonografie vorselektiert werden können, zeigen die Studiendaten einer amerikanischen Forschungsarbeit:

Klassisch vs. nicht-klassische Ovarialläsionen

Anhand der sonografischen Befunderhebung wurden 970 ovarielle RF, die bei 878 Frauen diagnostiziert wurden, in zwei Subgruppen unterteilt:

Es wurden nur Frauen mit sogenannten isolierten Befunden von Eierstockkrebs in die Studie aufgenommen, bei denen sonografisch kein Hinweis auf Tumorstreuung vorlag. Neben Faktoren wie etwa Lebensalter, Menopause und Tumorgröße wurde auch der Durchblutungsstatus der RF erhoben.

Hohe Spezifität und Sensitivität bei der Dopplersonografie

Das Outcome wurde schließlich basierend auf histopathologischen Daten, klinischen Befunden und bildgebenden Folgeuntersuchungen (z. B. MRT, CT, Sonografie) erfasst und die Sensitivität und Spezifität der Klassifizierung ausgewertet.

Die wichtigsten Ergebnisse der Datenanalyse waren:

Fazit für die Praxis

Die sehr überschaubare Methodik der Kategorisierung kann eine wertvolle Hilfe bei der Diagnose von Ovarialkarzinomen in der gynäkologischen Praxis sein. Insbesondere der Nachweis eines perfundierten Tumors, ein höheres Alter der Patientin und das Vorliegen einer nicht-klassischen Läsion sind hochgradig mit Malignität assoziiert und können bei Verdacht auf Eierstockkrebs den Anstoß zur weiteren Abklärung geben.
 

Quelle: Gupta A.et al. Ovarian Cancer Detection in Average-Risk Women: Classic- versus Nonclassic-appearing Adnexal Lesions at US, Radiologie, Vol. 303, No. 3 , Mar 22 2022 https://doi.org/10.1148/radiol.212338.