Schwangere Patientinnen während der COVID-19-Pandemie: Was sollten Sie besonders beachten?
Nach aktuellem Kenntnisstand besteht bei schwangeren Frauen kein erhöhtes Risiko im Rahmen der SARS-CoV-2-Pandemie. Die DGGG und die Vereinigung GBCO haben aktuelle Handlungsempfehlungen zum Umgang mit schwangeren Patientinnen veröffentlicht.
Aktuell keine Hinweise auf mögliche transplazentare SARS-CoV-2-Infektion
Nach aktuellem Kenntnisstand besteht bei schwangeren Frauen kein erhöhtes Risiko im Rahmen der SARS-CoV-2-Pandemie1,2. Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) und die Vereinigung German Board and College of Obstetrics and Gynecology (GBCOG) haben aktuelle Handlungsempfehlungen zum Umgang mit schwangeren Patientinnen und zum Thema Geburt veröffentlich.
Besteht die Gefahr einer Übertragung auf das Kind?
Aktuell gibt es keine Hinweise auf eine mögliche transplazentare SARS-CoV-2-Infektion3. Auch nach der Geburt sind bisher nur sehr geringe Fallzahlen von bestätigten COVID-19 Fällen bei Säuglingen bekannt. Dennoch wird von der DGGG empfohlen, positiv getesteten Müttern folgende Vorsichtsmaßnahmen mitzuteilen1:
- gründliches Händewaschen vor Berührungen des Neugeborenen
- Tragen einer Gesichtsmaske beim Stillen und bei Kontakt mit dem Neugeborenen
- gründliches Händewaschen vor dem Benutzen von Milchpumpen und ordnungsgemäße Reinigung der Pumpe nach jedem Gebrauch
Thema Geburt während der Pandemie: konkrete Handlungsempfehlungen der DGGG für die ÄrztInnen im Kreißsaal1:
- Vorab sollte eine Risikobewertung bei der schwangeren Patientin und der Begleitperson durchgeführt werden.
- Die DGGG empfiehlt dringend, die Anwesenheit einer Begleitperson zuzulassen, sofern diese nicht positiv-getestet ist (wechselnde Begleitpersonen sind nicht gestattet)4.
- Positiv-getestete Patientinnen müssen während des gesamten stationären Aufenthaltes isoliert werden und eine Atemschutzmaske tragen. Die verwendeten medizinischen Geräte sowie die genutzten sanitären Anlagen müssen nach Gebrauch speziell gereinigt werden.
- Zur weiteren Virusdiagnostik werden mütterliches Blut und Nabelschnurblut des Säuglings asserviert.
- Bonding und Stillen sind nach der Geburt ohne Einschränkungen möglich (Atemschutzmaske bei positiv-getesteten Müttern).
- Bei schwer erkrankten Müttern, die sich nur eingeschränkt um das Neugeborene kümmern können, wird empfohlen, die Mütter zum Milchabpumpen zu ermutigen.
Quellen:
1. DGGG - Empfohlene Präventionsmaßnahmen für die geburtshilfliche Versorgung in deutschen Krankenhäusern und Kliniken im Zusammenhang mit dem Coronavirus. https://www.dggg.de/fileadmin/documents/Weitere_Nachrichten/2020/COVID-19_DGGG-Empfehlungen_fuer_Kreissaele_20200319_f.pdf
2. GBCOG- German Board and College of Obstetrics and Gynecology -Hinweise zu spezifischen Risiken der COVID-19-Virusinfektion. https://www.dggg.de/fileadmin/documents/Weitere_Nachrichten/2020/20200320_GBCOG_FAQ_Corona.pdf 3. Chen Y, Peng H, Wang L, et al. Infants Born to Mothers With a New Coronavirus (COVID-19). Front Pediatr. 2020;8. doi:10.3389/fped.2020.00104
4. DGGG empfiehlt: Väter bei der Geburt zulassen – auch in Zeiten der Corona-Pandemie. https://www.dggg.de/presse-news/pressemitteilungen/mitteilung/dggg-empfiehlt-vaeter-bei-der-geburt-zulassen-auch-in-zeiten-der-corona-pandemie-1195/ (Accessed April 15, 2020)