"Die endoskopische ultraschallgestützte Gewebeentnahme [EUS-TA] ist der derzeitige Standard für die Diagnose von soliden Pankreasläsionen", erklärte Dr. Serena Stigliano (Universität Rom, Italien). "Die EUS-Probenahme ist jedoch mit dem Risiko nicht-diagnostischer oder nicht eindeutiger Ergebnisse verbunden. Ihr negativer prädiktiver Wert liegt bei nur etwa 70-80%."
Die aktuelle multizentrische Studie untersuchte die Genauigkeit der FCM bei der Vorhersage der Diagnose von EUS-TA-Proben solider Pankreasläsionen und ihre Übereinstimmung mit der endgültigen histologischen Diagnose. "FCM ist ein optisches Bildgebungsverfahren, das digitale mikroskopische Bilder von frischem Gewebe in Echtzeit liefert", erläuterte Dr. Stigliano. Eingeschlossen wurden 80 Teilnehmer mit fokalen soliden Pankreasläsionen. Nachdem die Proben entnommen worden waren, wurden sie mit dem FCM (VivaScope) ausgewertet und in die Kategorien "inadäquat" und "adäquat" eingeteilt. Die "adäquaten" Proben wurden weiter als gutartig, verdächtig oder bösartig klassifiziert. Anschließend wurden die Proben einer histologischen Standarduntersuchung unterzogen.
Bei 66,3% der Teilnehmer wurde eine 22-Gauge-Nadel verwendet, bei 32,5% eine 25-Gauge-Nadel. Dr. Stigliano erklärte, dass 96,3% der Proben als "bösartig" eingestuft wurden.
Außerdem war die Übereinstimmung zwischen der VivaScope-Diagnose und der endgültigen histologischen Diagnose mäßig (Kappa-Cohen-Koeffizient 0,58). Es gab keinen Zusammenhang zwischen der Art und Größe der Nadeln oder der EUS-Technik und der diagnostischen Probengewinnung.
Somit kann die FCM schnell Informationen über die Angemessenheit der Probe und die Diagnose der EUS-TA mit hoher Genauigkeit liefern. "Sie bietet die Möglichkeit, ein digitales Bild und eine 'Ferndiagnose' zu erstellen, die für die Fernberatung genutzt werden kann", schloss Dr. Stigliano.