Ritlecitinib und Brepocitinib: vielversprechende JAK-Inhibitoren bei Colitis ulcerosa Logo of esanum https://www.esanum.de

Ritlecitinib und Brepocitinib: vielversprechende JAK-Inhibitoren bei Colitis ulcerosa

In der 32-wöchigen Phase-2b VIBRATO-Studie wurde die Behandlung von Patient:innen mit mäßig bis schwer aktiver Colitis ulcerosa (CU) mit den JAK-Inhibitoren Ritlecitinib und Brepocitinib untersucht. Bereits nach 8 Wochen zeigte sich ein signifikanter Vorteil für die Testpersonen unter Ritlecitinib und Brepocitinib gegenüber dem Kontrollarm.

Ritlecitinib bzw. Brepocitinib vs. Placebo: Wirksamkeit nach 8 Wochen bestätigt

In der 32-wöchigen Phase-2b VIBRATO-Studie wurde die Behandlung von Patient:innen mit mäßig bis schwer aktiver Colitis ulcerosa (CU) mit den JAK-Inhibitoren Ritlecitinib und Brepocitinib untersucht. Bereits nach 8 Wochen zeigte sich ein signifikanter Vorteil für die Testpersonen unter Ritlecitinib und Brepocitinib gegenüber dem Kontrollarm. Die Sicherheitsprofile beider JAK-Inhibitoren waren zufriedenstellend; des Weiteren gab es keinen Anhalt für Veränderungen der Vital-, Laborparameter oder des EKGs. 

In der Phase-2b-Studie VIBRATO wurden Ritlecitinib, ein oraler JAK 3/TEC-Inhibitor, und Brepocitinib, ein oraler TYK 2/JAK1-Inhibitor, auf ihre Wirksamkeit und Sicherheit bewertet. Die Studienteilnehmenden litten an mittelschwerer bis schwerer aktiver CU, die nur unzureichend auf Kortikosteroide, Immunsuppressiva oder Biologika ansprach.1 Die 318 Proband:innen wurden einer Behandlung mit 20 mg, 70 mg oder 200 mg Ritlecitinib (oral einmal täglich), 10 mg, 30 mg oder 60 mg Brepocitinib (oral einmal täglich) oder einem Placebo unterzogen. Nach 8 Wochen wurden alle Teilnehmenden auf 30 mg oder 50 mg Brepocitinib randomisiert.

Die Resultate nach der 8. Woche der Studie wurden auf der UEG (United European Gastroenterology) Week 2021 von Dr. William Sandborn (University of California San Diego, CA, USA) präsentiert:

Nebenwirkungen: dosisunabhängig und selten gravierend

Die Daten zur Medikamentensicherheit zeigen, dass 4,4% der Teilnehmenden die Studie aufgrund von Nebenwirkungen abbrachen. Insgesamt traten bei 45,7% der Patient:innen unerwünschte Begleiteffekte auf (Placebo: 52,0%, Ritlecitinib: 42,7%, Brepocitinib: 47,9%). Nebenwirkungen waren in allen Subgruppen dosisunabhängig und meistens leicht (n = 230) oder mäßig (n = 70). Allerdings wurden auch einige schwerwiegende Begleiteffekte dokumentiert (n = 10). Die häufigsten Nebenwirkungen waren:

Infektionen und Parasitänbefall wurden in den Kohorten mit Brepocitinib (17,6%) und Ritlecitinib (8,7%) häufiger beobachtet als bei den Probanden unter Placebo (4,0%).

Quelle:
1. Sandborn W, et al. Oral Rilecitinib and Brepocitinib in Patients With Moderate to Severe Active Ulcerative Colitis: Data From the VIBRATO Umbrella Study. OP045, UEG Week 2021 Virtual Congress, 3-5 October.