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Untersuchungen haben gezeigt: bei Clusterkopfschmerz wird während einer Attacke CGRP (Calcitonin gene related Peptide) freigesetzt. CGRP spielt auch bei Migräne eine Rolle, es scheint also eine pathophysiologische Verbindung zu bestehen. Untersuchungen haben auch gezeigt, dass der CGRP-Spiegel während einer Clusterkopfschmerzattacke durch das subkutane Injizieren von Sumatriptan wieder abfällt. Somit könnte CGRP Clusterkopfschmerzattacken auslösen oder verursachen.
Dies lässt Zweifel am Nutzen der CGRP-Antikörpertherapie bei der Behandlung chronischer Clusterkopfschmerzen aufkommen. Im klinischen Alltag konnten zwar einige Patienten von dieser Therapie profitieren, doch die statistische Darstellung des Effekts in randomisierten klinischen Studien scheint sehr schwierig zu sein. Es wird vermutet, dass der Pathomechanismus des episodischen und des chronischen Clusterkopfschmerzes unterschiedlich sein könnte, wodurch CGRP eine differenzierte Rolle spielt.
Aus klinischer Erfahrung ist bekannt, dass eine frühzeitige Behandlung des Clusterkopfschmerzes in der Regel bessere Ergebnisse erzielt. Bezogen auf die CGRP-Antikörpertherapie ist jedoch noch nicht eindeutig geklärt, wie der genaue Therapiezeitpunkt den Behandlungserfolg beeinflusst. Eine Herausforderung besteht darin, dass in klinischen Studien oft eine Baseline-Erhebung erfolgt, bevor die eigentliche Behandlung beginnt. Eine Anpassung der Studienmethodik, um die Behandlung bereits am ersten Tag zu starten, könnte potenziell aussagekräftigere Ergebnisse liefern.
Die Identifizierung derjenigen Patienten, bei denen die CGRP-Antikörpertherapie am besten wirkt, ist eine komplexe Aufgabe. Untersuchungen zur Bestimmung des CGRP-Spiegels im Blut oder in der Tränenflüssigkeit könnten Hinweise darauf geben, ob CGRP eine entscheidende Rolle bei einem individuellen Patienten spielt. Die technische und methodische Herausforderung besteht jedoch darin, dass CGRP-Antikörper eine kurze Halbwertszeit aufweisen und daher schnell verarbeitet werden müssen. Bisher sind weitere Forschungen erforderlich, um effektive Ansätze zur Identifizierung potenziell ansprechender Patienten zu entwickeln.
Positive Studienergebnisse beim episodischen Clusterkopfschmerz und vielversprechende Datenanalysen beim chronischen Clusterkopfschmerz zeigen, dass bestimmte Patientengruppen möglicherweise von der CGRP-Antikörpertherapie profitieren können. Es bedarf jedoch weiterer Untersuchungen und einer engen Zusammenarbeit zwischen Forschern, Ärzten und der Industrie, um den Nutzen und die Wirksamkeit dieser innovativen Therapieoption zu bestätigen und möglicherweise eine Zulassung zu erreichen.
Die Anwendung von CGRP-Antikörpern zur Behandlung von Clusterkopfschmerzen eröffnet neue Perspektiven in der Schmerztherapie. Durch ein besseres Verständnis des physiologischen Zusammenhangs, die Optimierung des Therapiezeitpunkts und die Identifizierung geeigneter Patienten könnten CGRP-Antikörper in Zukunft eine vielversprechende Behandlungsoption darstellen.