Rezidiviertes Endometriumkarzinom: Welche Therapie für wen?
Das rezidivierte Endometriumkarzinom ist mit einem 5-Jahres-Überleben von etwa 20 bis 25 Prozent verbunden. Wie lässt sich ein längeres und auch progressionsfreies Überleben erreichen?
Therapiepfade beim rezidivierten Endometriumkarzinom
- Bei Chemotherapie-naiven Patientinnen sollte die Kombination aus platinhaltiger Chemotherapie und Immuntherapie erwogen werden.
- Bei HER2+-Status ist zusätzlich mit dem rekombinanten, humanisierten IgG1-AntikörperTrastuzumab sinnvoll.
- Liegt ein positiver Östrogenrezeptor-Status vor (ER+) sollte eine endokrine Therapie durchgeführt werden.
- Nach bereits erfolgter platinhaltiger Chemotherapie ist die Gabe von Pembrolizumab möglich und sinnvoll.
Rezidiviertes Endometriumkarzinom – wie ist die Prognose?
Im Allgemeinen ist ein rezidiviertes Endometriumkarzinom mit einer 5-JÜR von etwa 20 bis 25 Prozent vergesellschaftet. Doch neue Studien legen positivere Outcomes durch weiterentwickelte Therapieoptionen nahe, wodurch ein längeres PFS sowie längere Überlebenszeiten möglich sind.
Patientinnen ohne bisherige Chemotherapie: wie behandeln?
Für Erkrankte mit einem rezidivierten Endometriumkarzinom gibt es verschiedene Behandlungsansätze:
- Die platinhaltige Chemotherapie kann mit einer Immuntherapie verbunden werden. Studiendaten zeigen unter dieser Kombination positive Outcomes in Bezug auf PFS und OS.
- Bei HER2-Positivität sollte die chemotherapeutische Behandlung durch Trastuzumab ergänzt werden.
- Eine endokrine Behandlung ist für diejenigen mit positivem Östrogenrezeptorstatus zu erwägen.
Und was tun nach erfolgter Chemotherapie?
Hat die Patientin bereits eine platinhaltige Chemotherapie durchlaufen und es kommt dennoch zu Rezidiven, ändert sich das Vorgehen leicht.
- Eine endokrine Therapie sollte bei ER+ erfolgen.
- Bei HER2-Positivität (IHC 2+ oder 3+) wird Trastuzumab und/oder Deruxtecan empfohlen.
- Liegt eine seltene NTRK-Mutation vor, ist die Therapie der Wahl Larotectinib oder Entrectinib.
- Die platinhaltige Chemotherapie wird bei diesen Patientinnen durch Pembrolizumab mit oder ohne Lenvatinib ersetzt.
Hoffnung auf bessere Outcomes
Für Patientinnen mit rezidiviertem Endometriumkarzinom gibt es aktualisierte Therapieempfehlungen. Je nach Rezeptorstatus und bisher durchlaufener Therapie gibt es verschiedene Behandlungspfade. Generell sollten die Erkrankten auch in klinische Studien eingeschlossen werden, soweit dies möglich ist. Die Prognose insgesamt ist nach wie vor eher negativ, jedoch bieten neue Therapieansätze verbesserte Outcomes in Bezug auf PFS und OS.
- Choong, Grace, M.D., Mayo Clinic Rochester, USA, Charité-Mayo-Conference distilled 2024, What is the Best Therapy for Relapsed Endometrial Cancer? Chemotherapy Pretreated or Naïve?, 13.04.2024