Hepatitis E stellt weltweit eine große gesundheitliche Herausforderung dar, die noch immer schwer kontrolliert werden kann. So stößt beispielsweise die Prävention bei der Desinfektion an ihre Grenzen und eine Impfung existiert aktuell nur in China.
Die primäre Infektionsvermeidung umfasst auch bei der Hepatitis E mehrere Ansätze. Der angenehmste Weg der Viruskontrolle, nämlich eine Schutzimpfing, existiert derzeit lediglich in China. Die zweite Säule der Prävention ist die Händehygiene bestehend aus dem Händewaschen und der Verwendung von Einmalhandschuhen bei der Essenszubereitung, z. B. im Gastronomiebereich oder in Großküchen, oder im Medizinbereich.
Das Hepatitis-E-Virus (HEV) wird sehr häufig über Schalentiere und rohes bzw. unzureichend gegartes Fleisch übertragen. Das Kochen der Tiere führt indes zur Hitze-Inaktivierung der Viruspartikel. Das Infektionsrisiko von Mensch zu Mensch ist nur unzureichend erfasst.
Ein besonderes Problem der Prävention von HEV-Infektionen ist, dass das Virus gegen die Mehrzahl der in handelsüblichen Händedesinfektionsmitteln eingesetzten Alkohole resistent ist. Sowohl 1-Propanol als auch 2-Propanol oder Ethanol allein vermögen nicht das HE-Virus abzutöten. Wie Studien zeigten gilt diese Alkohol-Resistenz für extrazelluläre und intrazelluläre Viruspartikel gleichermaßen.
Eine Studie untersuchte unlängst, inwieweit gebrauchsfertige Händedesinfektionsmittel aus dem Fachhandel HEV zu inaktivieren vermögen. Das Ergebnis fiel erwartbar aus und nur ein einziges Mittel reduzierte die Partikelanzahl nachhaltig genug, um eine Desinfektion der Hände zu erreichen.
99%-iges Ethanol versagte dabei ebenso wie 2-Propanol oder 2-Propanol (45 g) + 1-Propanol (30 g) + Mecetroniumetilsulfat (0,2 g). Einzig die Kombination aus 1-Propanol (10 g) + Ethanol (57,6 g) (96%) war viruzid gegen HEV wirksam.
Quelle: Steinmann E. "Prevention and treatment of HEV infection"; In: Interactive Session "HEV - From virology to treatment", ILC 2020 (digital)