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DAPA-CKD-Studie: Erneut überzeugende Ergebnisse mit Dapagliflozin

"Die DAPA-CKD-Studie ist eine gut durchgeführte Studie, die bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung eine renale Protektion zeigt, egal ob gleichzeitig ein Diabetes mellitus Typ 2 vorliegt oder nicht", so Chantal Mathieu, Katholische Universität von Leuven, Belgien, als Kommentatorin der Studie bei der virtuellen Jahrestagung 2020 der European Association for the Study of Diabetes im September.

Günstige Auswirkungen auf kardiovaskuläre und renale Endpunkte

"Die DAPA-CKD-Studie ist eine gut durchgeführte Studie, die bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung eine renale Protektion zeigt, egal ob gleichzeitig ein Diabetes mellitus Typ 2 vorliegt oder nicht", so Chantal Mathieu, Katholische Universität von Leuven, Belgien, als Kommentatorin der Studie bei der virtuellen Jahrestagung 2020 der European Association for the Study of Diabetes im September. Die Ergebnisse hatte Studienleiter Hiddo Heerspink, Universität Groningen, vorgestellt: Dapagliflozin senkte bei PatientInnen mit chronischer Nierenerkrankung das Risiko eines Nierenversagen, das Risiko eines kardiovaskulären Tods oder einer Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz und der SGLT2-Hemmer verlängerte das Überleben.

Chronische Nierenerkrankungen können die Gesamt- und die kardiovaskuläre Sterblichkeit erhöhen und die Lebensqualität beeinträchtigen. Bislang war nur für ACE-Hemmer und Angiotensin-Rezeptorenblocker belegt, dass sie die Progression der CKD verlangsamen können.

Für SGLT2-Hemmer wie Dapagliflozin konnte in großen Studien bei PatientInnen mit Diabetes mellitus Typ 2 gezeigt werden, dass sie günstig auf kardiovaskuläre und renale Endpunkte wirken. In der DAPA-HF-Studie verringerte Dapagliflozin eindrucksvoll die Verschlechterung von PatientInnen mit Herzinsuffizienz und senkte die kardiovaskuläre Sterblichkeit – unabhängig vom gleichzeitigen Vorliegen eines Diabetes.

Daher wurde in der DAPA-CKD untersucht, wie Dapagliflozin im Vergleich zu Placebo bei PatientInnen mit CKD wirkt.

DAPA-CKD-Studie erreicht alle Endpunkte

In die randomisierte, doppelblinde Placebo-kontrollierte internationale multizentrische Studie wurden 4.304 Testpersonen mit einer glomerulären Filtrationsrate (GFR) zwischen 25 und 75 ml/min pro 1,73 m² Körperoberfläche und einem Urin-Albumin-zu-Kreatinin-Verhältnis (UACR) von 200 bis 5.000 mg/g aufgenommen. Zusätzlich zu ACE-Hemmer oder Angiotensin-Rezeptorantagonist erhielten sie randomisiert Dapagliflozin (10 mg/Tag) oder Placebo.

Die Teilnehmenden waren im Mittel 62 Jahre alt, etwa ein Drittel waren Frauen. 68% litten an einem Diabetes mellitus Typ 2. Der systolische Blutdruck lag im Mittel bei 137 mmHg, die GFR bei 43 ml/min pro 1,73 m³.

Primärer Endpunkt war die Kombination aus Abfall der GFR um ≥ 50%, Nierenerkrankung im Endstadium (ESKD), renal oder kardiovaskulär bedingtem Tod. Die sekundären Endpunkte umfassten die Kombination aus Abfall der GFR um ≥ 50%, ESKD sowie renalem und kardiovaskulärem Tod, die Kombination aus kardiovaskulärem Tod und Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz sowie die Gesamtmortalität.

Nach einer Routine-Zwischenanalyse wurde die Studie aufgrund der unerwartet hohen Wirksamkeit von Dapagliflozin vorzeitig beendet.

Während eines medianen Follow-up von 2,4 Jahren trat der primäre Endpunkt bei 197/2.152 PatientInnen im Dapagliflozin-Studienarm und 312/2.152 PatientInnen unter Placebo auf (HR: 0,61; 95% KI 0,51-0,72; p = 0,00000000028). Dies bedeutet eine Senkung des Risikos für diesen Endpunkt durch Dapagliflozin um 39%.

Dapagliflozin reduzierte alle drei sekundären Endpunkte:

In der Verträglichkeit zeigte sich kein Unterschied zwischen Dapagliflozin und Placebo. In der Dapagliflozin-Gruppe wurde keine Ketoazidose beobachtet und bei Nicht-DiabetikerInnen kein Fall von Hypoglykämie.

Mathieu bezeichnete die Studie als wirklichen Sieger mit wirklich spektakulären Ergebnissen. Es sei aber keine Therapie, die nur in der Endokrinologie, Kardiologie oder Nephrologie eingesetzt werden dürfe. Die dafür in Frage kommenden PatientInnen würden in der Mehrzahl durch HausärztInnen behandelt. Bei diesen müsse die Botschaft ankommen.

Ihr Fazit lautete, dass es eine Herausforderung für die Gesellschaften sei, klare Leitlinien zu formulieren, für die KlinikerInnen, diesen Leitlinien zu folgen, für die regulatorischen Behörden die Zulassungen entsprechend anzupassen, für die Pharmafirmen angemessene Preise zu verlangen, um letztendlich diese Arzneimittel zu den PatientInnen zu bringen, die auf der Basis der nun vorliegenden Evidenz davon profitieren können.

Quellen:
Symposium DAPA-CDK-Trial, Virtual EASD Annual Meeting 2020. S32
Heerspink H, et al. Dapagliflozin in patients with chronic kidney disease. N Engl J Med. online publiziert am 24. September 2020.