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Aktualisierte S-3-Leitinie zum Mammakarzinom

Die Diskussion um den Sinn des Mammografie-Screenings für alle Frauen zwischen 50 und 69 Jahren ist in der Gesellschaft längst nicht verstummt. Auf dem Krebskongress fragte man sich dennoch eher, ob nicht auch jüngere und ältere Frauen in das Screening eingeschlossen werden sollten.

Interdisziplinäre Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge

Die Diskussion um den Sinn des Mammografie-Screenings für alle Frauen zwischen 50 und 69 Jahren ist in der Gesellschaft längst nicht verstummt. Auf dem Krebskongress fragte man sich dennoch eher, ob nicht auch jüngere und ältere Frauen in das Screening eingeschlossen werden sollten, so wie es in Österreich und Italien der Fall ist. Auch die Frage, wie weit die dichte Brust profitiert, wurde erörtert.

Die neue S-3-Leitlinie kommt hier zu eindeutigen Empfehlungen:

Insgesamt soll mit den neuen Empfehlungen die Radikalität gesenkt werden, z. B. durch die Verringerung des Sicherheitsabstandes bei der Resektion des invasiven Karzinoms sowie den Verzicht der Axilladissektion unter definierten Bedingungen. Die interdisziplinäre S-3-Leitlinie zum Mammakarzinos zeigt in deutlicher Weise die Einführung neuer Therapiestandards auf der Basis von randomisierten klinischen Studien.

So wird auch bei der Radiotherapie auf Deeskalation gesetzt:

Zur endokrinen Therapie heißt es u. a.:

Die Indikation zu einer Chemotherapie ergibt sich dann, wenn der individuell zu erwartende Nutzen höher ist als mögliche Nebenwirkungen und Spätschäden.

Insgesamt hat bei den operativen Eingriffen das brusterhaltende Vorgehen in sehr vielen Fällen eindeutig Vorrang vor der Mastektomie. Auch zur operativen Therapie des Lokalrezidivs wird empfohlen: Re-BET nach Risikoaufklärung möglich, Standard ist ablatives Verfahren. Die Re-Radiotherapie ist zu diskutieren, gegebenenfalls als Teilbrustbestrahlung.

Beim metastasierten Mammakarzinom ist eine systemische endokrine Therapie die evidenzbasierte Empfehlung. Endokrine + zielgerichtete Therapie sind die erste Wahl bei positivem Hormonrezeptorstatus und negativem HER2-Status. Nicht induziert sind diese Therapien bei Patientinnen, bei denen die Notwendigkeit einer schnellen Remission besteht, um ausgeprägte Symptome des betroffenen Organs abzuwenden.

Quelle:
DKK 21.2.2018, Aktualisierte S-3-Leitinie Interdisziplinäre Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms, Budach, Düsseldorf, Wöckel, Würzburg.