Duale Inhibition bei HS: Verbesserte Lebensqualität Logo of esanum https://www.esanum.de

Duale Inhibition bei HS: Zwei Jahre, die Hoffnung machen – Weniger Schäden, mehr Lebensqualität

PD Dr. Balakirski zieht Bilanz nach zwei Jahren Erfahrung mit der dualen Inhibition bei Hidradenitis suppurativa. Warum der frühe Therapiebeginn entscheidend ist, welche Langzeitergebnisse überzeugen und wie die Lebensqualität der Patienten profitiert.

Interview mit PD Dr. Galina Balakirski

Wirksame Kontrolle der Inflammation auch in späteren Stadien

Eine der größten Herausforderungen in der Behandlung der HS stellt die Versorgung von Patienten in späteren Krankheitsstadien dar. Dr. Balakirski betont, dass frühere Annahmen, bei diesen Patienten keine gute Entzündungskontrolle erreichen zu können, durch aktuelle Daten widerlegt werden. Die Ergebnisse zeigen, dass auch Patienten mit hoher Krankheitsaktivität und -last auf die duale Inhibition ansprechen, auch wenn die Besserung möglicherweise etwas länger, teilweise über ein Jahr, auf sich warten lässt.

Langzeitwirksamkeit und gutes Sicherheitsprofil der dualen Inhibition

Die Erfahrungen aus zwei Jahren Anwendung der dualen Inhibition zeigen laut Dr. Balakirski, dass die Therapie auch im Langzeitverlauf kein erhöhtes oder ungünstigeres Nebenwirkungsspektrum aufweist.

„Eines der wichtigsten Erfahrungen, die wir jetzt gemacht haben, ist, dass die Therapie auch im Langzeitverlauf kein erhöhtes oder ungünstigeres Nebenwirkungsspektrum aufweist. Das bedeutet, die Patienten vertragen diese Therapie auch im Langzeitverlauf sehr gut.“

Zudem deuten die Daten darauf hin, dass die Krankheitskontrolle auch nach einem Jahr weiterhin tendenziell besser ist, was ein frühzeitiges Therapieende weniger ratsam erscheinen lässt.

Hoher Stellenwert der dualen Inhibition im Behandlungsalgorithmus

Dr. Balakirski sieht die duale Inhibition mit Bimekizumab als wirksame und sichere Therapieoption mit einem hohen Stellenwert im Behandlungsalgorithmus der HS. Bei Patienten mit von Beginn an stark ausgeprägter Erkrankung kann die duale Inhibition direkt als erste Systemtherapie eingesetzt werden, um die Entzündung effektiv zu kontrollieren und somit bleibende Schäden einzugrenzen.

Signifikante Verbesserung der Lebensqualität durch duale Inhibition

Die Reduktion der Krankheitslast durch die duale Inhibition führt zu deutlichen Verbesserungen der Lebensqualität der Patienten. Insbesondere die Schmerzen, die viele Betroffene stark belasten, gehen signifikant zurück. Zudem beobachtet Dr. Balakirski, dass bei Läsionen im Genitalbereich das oft quälende Nässen aufhört. Diese Faktoren spiegeln sich auch in der Verbesserung des DLQI-Index wider, den die Patienten im Therapieverlauf zeigen.

Offene Forschungsfragen für die Zukunft der dualen Inhibition

Trotz der positiven Erfahrungen mit der dualen Inhibition bestehen weiterhin zahlreiche offene Forschungsfragen. Dr. Balakirski nennt hier insbesondere die Untersuchung des Potenzials der dualen Therapie zur Verkleinerung der Operationsfläche bei fortgeschrittenen Stadien vor chirurgischen Eingriffen. Zudem sei die Frage interessant, ob eine Kombination der dualen Inhibition mit Antibiotika zu einer noch schnelleren Verbesserung des Hautbildes führen kann und ob dies sicher und effektiv ist. Diese und weitere Fragestellungen sollen zukünftigen Studien adressiert werden.