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iStopMM: Smoldering Multiple Myelom in Allgemeinbevölkerung weit verbreitet

Die Ergebnisse einer großen, bevölkerungsbezogenen Studie zeigen, dass die Behandlungsstrategien und die Risikostratifizierung bei Patient:innen mit einem Smoldering MM verbessert werden müssen.

75.422 Personen auf M-Protein und abnormales Verhältnis der freien Leichtketten untersucht

Eine große, bevölkerungsbezogene Studie hat gezeigt, dass das Smoldering Multiple Myelom (SMM) bei Personen über 40 Jahren sehr häufig vorkommt. Bei etwa 1 von 3 Patient:innen mit Smoldering MM kann sich ein Multiples Myelom (MM) entwickeln. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Behandlungsstrategien und die Risikostratifizierung bei Patient:innen mit einem Smoldering MM verbessert werden müssen.1

Das Smoldering MM ist eine asymptomatische Vorstufe des MM. Ein Screening auf Smoldering MM wird derzeit nicht empfohlen. Daher werden nur wenige Patient:innen mit MM im Stadium der Smoldering-Erkrankung diagnostiziert. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass der Beginn einer Behandlung im Stadium des Smoldering MM sich positiv auf den Gesundheitszustand auswirken kann.2,3 Dr. Sigrún Thorsteinsdóttir (University of Iceland, Island) und ihre Kolleg:innen wollten die epidemiologischen und klinischen Merkmale des Smoldering MM erfassen. Im Rahmen der großen, bevölkerungsbasierten iStopMM-Studie (NCT03327597) wurden 75.422 Personen auf M-Protein und ein abnormales Verhältnis der freien Leichtketten untersucht. Insgesamt wiesen 3.725 Teilnehmer:innen anormale Screening-Ergebnisse auf und wurden in einen von drei Studienarmen randomisiert: Keine weitere Untersuchung, die von den Leitlinien empfohlene Nachuntersuchung oder eine intensive Nachuntersuchung.

Bei 1.503 Teilnehmer:innen Knochenmarksproben entnommen

Bei 1.503 Teilnehmer:innen wurden Knochenmarksproben entnommen, was zu 180 Diagnosen von Smoldering MM führte (Durchschnittsalter 70 Jahre; 61% Männer). Die häufigsten Isotypen waren IgG (57%), IgA (24%) und Leichtketten (14%). Die Plasmazellbelastung war meist gering: 73% der Teilnehmer:innen wiesen Plasmazellkonzentrationen von 11-20% auf. Die Prävalenz des Smoldering MM in der Gesamtbevölkerung wurde auf 0,53% bei Personen im Alter von 40 Jahren oder älter geschätzt, wobei die Prävalenz bei älteren Personen anstieg. Anhand des Mayo-Klinik-Risikostratifizierungsmodells von 2018 für MM wurden die Teilnehmer:innen in ein hohes (10%), ein mittleres (26%) oder ein geringes (64%) Risiko für ein Fortschreiten des MM eingestuft.

Dr. Thorsteinsdóttir wies darauf hin, dass die Einleitung einer Behandlung im Stadium des Smoldering MM in Kürze in die Leitlinien aufgenommen werden könnte. Die hohe Prävalenz des Smoldering MM in der Allgemeinbevölkerung zeige, wie wichtig ein besseres Screening und Risikomanagement für diese Erkrankung sei.

Referenzen:
1. Thorsteinsdóttir S, et al. Prevalence of Smoldering Multiple Myeloma: Results from the iStopMM study. O652, ASH 2021 Scientific Sessions, 11-14 December
2. Mateos MV, et al. N Engl J Med. 2013;369(5):438-447
3. Lonial S, et al. J Clin Oncol. 2020;38(11):1126-1137