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Fitusiran erreicht primären Endpunkt in ATLAS-A/B-Studie

Mit der Fitusiran-Therapie war eine Verbesserung der Lebensqualität bei Patient:innen mit schwerer Hämophilie A oder B ohne Inhibitoren verbunden und sie bietet im Vergleich zur Faktor-Ersatztherapie eine geringere Behandlungslast.

120 Patient:innen mit schwerer Hämophilie A oder B ohne Inhibitoren untersucht

Die prophylaktische Therapie mit Fitusiran reduzierte die jährliche Blutungsrate (ABR, annual bleeding rate) bei Patient:innen mit schwerer Hämophilie A oder B ohne Inhibitoren. Mit der Fitusiran-Therapie war eine Verbesserung der Lebensqualität verbunden. Außerdem bietet Fitusiran im Vergleich zur Faktor-Ersatztherapie eine geringere Behandlungslast. Es wurden keine neuen Sicherheitsprobleme mit diesem Wirkstoff festgestellt.1

"Etwa 70 % der Patient:innen mit Hämophilie haben keinen Zugang zu einer Faktor-Ersatztherapie", sagte Dr. Alok Srivastava (Christian Medical College Vellore, Indien). "Darüber hinaus muss diese Behandlung mehrmals pro Woche intravenös verabreicht werden, was für unsere Patient:innen eine große Belastung darstellt. Wir brauchen neue therapeutische Optionen, um die Blutungen und die Behandlungslast zu verringern und die Lebensqualität der Hämophilie-Patient:innen zu verbessern."

An der ATLAS-A/B-Studie (NCT03417245) nahmen 120 Patient:innen mit schwerer Hämophilie A oder B ohne Inhibitoren teil. Die Patient:innen wurden im Verhältnis 2:1 randomisiert und erhielten entweder Fitusiran, einen RNA-Wirkstoff mit geringer Interferenz, der auf Antithrombin abzielt (80 mg, subkutan, einmal monatlich), oder Faktorenkonzentrate bei Bedarf. Der primäre Endpunkt war die ABR nach 9 Monaten. Der Medianwert der ABR lag im Fitusiran-Arm bei 0,0 gegenüber 21,8 im Bedarfs-Arm. (P<0,0001).

Keine unerwarteten Sicherheitsprobleme festgestellt

Bei Patient:innen mit Hämophilie A oder B, die mit Fitusiran behandelt wurden, lag die mediane ABR bei 0,0 bzw. 2,7. Darüber hinaus traten bei 50,6% der Patient:innen im Fitusiran-Arm während der Studie keine behandelten Blutungen auf. Der Haemophilia Quality of Life Questionnaire for Adults (Haem-A-QoL) zeigte bei den mit Fitusiran behandelten Patient:innen eine Verringerung der Gesamtpunktzahl um 9,68 und der Punktzahl für die körperliche Gesundheit um 23,07, was eine klinisch bedeutsame Verbesserung der Lebensqualität darstellt.

Bei der Sicherheitsanalyse wurden keine unerwarteten Sicherheitsprobleme festgestellt. Bei 78,5% der Fitusiran-Empfänger und bei 45,0% der Patient:innen im Bedarfs-Arm wurden behandlungsbedingte unerwünschte Ereignisse (UE) gemeldet. Die Mehrzahl der behandlungsbedingten unerwünschten Ereignisse war leicht, moderat und reversibel. In der Fitusiran-Gruppe traten bei 6,3% der Patient:innen schwerwiegende behandlungsbedingte UEs auf, verglichen mit 12,5% der Patient:innen im Bedarfs-Arm. Das häufigste behandlungsbedingte UE von besonderem Interesse war ein erhöhter Alanin-Aminotransferase-Wert, der bei 15,2 % der Fitusiran-Empfänger:innen festgestellt wurde. Es wurden keine thrombotischen Ereignisse beobachtet.

Referenz:
1. Srivastava A, et al. Fitusiran, an Investigational siRNA Therapeutic Targeting Antithrombin for the Treatment of Hemophilia: First Results from a Phase 3 Study to Evaluate Efficacy and Safety in People with Hemophilia A or B Without Inhibitors (ATLAS-A/B). LBA-3 ASH 2021 Scientific Sessions, 11-14 December.