Infertil durch sexuell übertragbare Infektionen? Logo of esanum https://www.esanum.de

Rolle der STI bei männlicher Infertilität

Bei unerfülltem Kinderwunsch kann auch eine Infertilität des Mannes ursächlich sein. Welche Rolle dabei sexuell übertragbare Infektionen spielen könnten, war bisher unklar.

Interview mit der Urologin Priv.-Doz. Dr. med. Laila Schneidewind

Faktencheck männliche Infertilität

Symptome sollten stets auch an STI denken lassen

Symptomatische Männer, die beispielsweise unter Ausfluss aus der Harnröhre oder Schmerzen beim Wasserlassen klagen, sind recht leicht auch auf das Vorliegen von STI zu testen. Schwieriger ist die Lage bei asymptomatischen Verläufen, wie sie bei Chlamydien und Mykoplasmen häufig sind.

Im Falle einer Infertilität ist daher auch an STI zu denken und zu testen. Dabei sollten Sie darauf achten, dass mögliche Infektionen auch außerhalb der Urethra lokalisiert sein können, u. a. im Analkanal oder im Rachen. Von dort aus sind je nach sexuellen Vorlieben Partner:Innen-Infektionen und Reinfektionen anderer Schleimhauthabitate des Mannes möglich.

HPV-Impfung und Prävention

Gegen humane Papillomviren (HPV), welche beim Mann Anal-, Penis oder Rachenkarzinome sowie Kondylome auslösen können, gibt es seit 2018 auch die Möglichkeit, Jungen ab 9 Jahren zu impfen. Die HPV-Impfung ist dabei eine sehr gute Möglichkeit, das Risiko für HPV-Infektionen und damit auch das Krebsrisiko zu senken. 

Kurzbiografie Frau Priv.-Doz. Dr. med. Laila Schneidewind

Frau Dr. Schneidewind arbeitet in der Urologischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Rostock. Sie beschäftigt sich dort unter anderem mit transplantationsrelevanten Viren sowie STI im weiteren Sinn und deren Einfluss auf die männliche Fertilität.