Die Onkologische Trainings- und Bewegungstherapie (OTT) am CIO der Uniklinik Köln bietet Videos an, die speziell auf die besonderen Bedürfnisse von Krebspatienten während und nach der medizinischen Therapie zugeschnitten sind.
Die Sportwissenschaftler und Therapeuten der Onkologischen Trainings- und Bewegungstherapie (OTT) am Centrum für Integrierte Onkologie (CIO) nutzen die Corona-bedingte Trainingspause kreativ: sie produzieren Videos zur onkologischen Bewegungstherapie.1,2
In einem früheren Beitrag hatten wir Evidenz dafür zusammengetragen, dass regelmäßiges Training Krebsrisiko und Mortalität senken, Lebensqualität und Therapieverlauf verbessern und den Tumormetabolismus bremsen kann: Sport kann Krebs vorbeugen und Outcomes optimieren. Auch Begleitsymptomen kann hiermit entgegengewirkt werden: "Ob Fatigue oder Polyneuropathien – beide dieser häufigen Nebenwirkungen können durch Bewegungstherapie beispielsweise verhindert, oder – falls bereits eingetreten – reduziert werden. Dabei hat sich herausgestellt, dass die Bewegungstherapie im Vergleich zu einer medikamentösen Therapie sogar die wirksamere Methode ist, um diese Nebenwirkungen positiv zu beeinflussen.", sagt der Leiter der AG Onkologische Bewegungsmedizin an der Uniklinik Köln, Priv.-Doz. Dr. Freerk Baumann.
Doch viele Krebssportgruppen und ähnliche Angebote mussten derzeit aufgrund der Corona-Verordnungen begrenzt oder eingestellt werden.
Das betrifft auch die über 500 Krebspatienten, die jedes Jahr auf der Fläche der OTT an der Uniklinik Köln trainieren. Hinzu kommen zahlreiche Patienten bei den geschulten circa 300 OTT-Therapeuten in ganz Deutschland. Aufgrund des Alters und der onkologischen Grunderkrankung ist es für dieses Patientenkollektiv besonders wichtig, sich fit zu halten und somit auch die Resilienz zu erhöhen.
Deshalb sind Ärzte, Sportwissenschaftler und Bewegungstherapeuten des OTT dabei, ein umfangreiches Programm abzustimmen, welches die Patienten in ihrer Wohnung oder im Freien selbstständig durchführen können. Geplant sind mehr als 50 Videos, die auf Daten aus Studien und der Erfahrung der Therapeuten beruhen. Immer dienstags, donnerstags und samstags stellt das OTT-Team neue Trainingsvideos à 20–30 Minuten online. Diese sind kostenlos abrufbar, u. a. über den Youtube-Kanal der Uniklinik Köln. Das Projekt wird unterstützt von der Deutschen Krebshilfe, der Deutschen Krebsgesellschaft, der Deutschen Krebsstiftung, dem Deutschen Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie und dem Deutschen Olympischen Sportbund.
Achtsamkeitspraktiken haben sich in vielen Settings als wirksam gezeigt, so auch als begleitende Therapie bei onkologischen Patienten, um Stress, Ängste, Schlafstörungen oder Depressionen zu lindern und mentale Klarheit und psychische Ausgeglichenheit und Resilienz zu stärken.
Eine Vielzahl von guten Anleitungen und Programmen steht uns in der jetzigen Situation für zu Hause zur Verfügung. Der Inhalt ist motivierend und gibt den Teilnehmern wissenschaftlich validierte Techniken für das Management von Stress und Ängsten an die Hand. Hier zwei Beispiele, die ich aus eigener Erfahrung empfehlen kann (keine Promotion):
Referenzen:
1. OTT@home – Trainingsvideos für Krebspatienten. https://cio.uk-koeln.de/informationenkontakt/aktuelles/detailansicht/otthome-trainingsvideos-fuer-krebspatienten/.
2. OTT@home. https://cio.uk-koeln.de/leben-mit-krebs/bewegung/otthome/.